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Letzte Aktualisierung am 16.09.2024
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Geschichte / Mühlen
Die Herrenmühle Neukirchen - Zeittafel der Mühlengeschichte
Diese Zeittafel gibt stichpunktartig Daten und Fakten zur Geschichte der Neukirchener Herrenmühle, Mühlenstraße 18, an. Eine umfangreiche Dokumentation zur Geschichte aller vier Neukirchener Mühlen ist vom Heimat- und Geschichtsverein Neukirchen/Erzgeb. geplant.
Zu jeder Ortsgründung gehörte häufig der schnelle Bau einer Getreidemühle. Es wird angenommen, dass eine erste Mühle, vielleicht besser Mahleinrichtung, am heutigen Standort der Herrenmühle vielleicht schon im 12. oder 13. Jahrhundert errichtet wurde.
Für vor 1541 wird in Neukirchen eine Brettmühle erwähnt, die für das Chemnitzer Kloster Bretter als Lohnarbeit schnitt. Das war mit hoher Sicherheit jene erste Mühle am jetzigen Standort der Herrenmühle.
1574 Erwähnung über eine Verpachtung der Mühle. Pächter ist ein Hans Claus
Auf dem ersten heute bekannten Lageplan von Neukirchen, einzuordnen wahrscheinlich Ende 16./Anfang 17.Jahrhundert, ist die Mühle als "bret- oder brotmül" am jetzigen Standort eingetragen. Der angegebene Besitzer kann mit Zungberg oder Jungberg gelesen werden, was mit dem gegenwärtigen Wissensstand als Besitzzuordnung zur Gutsherrschaft angesehen wird.
Darüber hinaus sind im Ort noch zwei weitere Mühlenstandorte eingetragen
Nach 1616 wird die Mühle als Freyherrlich oder Gräflich Taubische Mühle benannt. Freiherr v. Taube hatte das Schloss und die offenbar dazu gehörende Mühle gekauft. Seit wann der Name Herrenmühle verwendet wird, ist nicht bekannt.
Noch eine zweite Mahl- und Schneidemühle an der Würschnitz am jetzigen Ortseingang Klaffenbach gehörte nach alten Veröffentlichungen in dieser Zeit der Grundherrschaft. Diese Mühle wurde vom Grundherren 1754 verkauft.
1772 verkauft der Gutsherr die Mühle als Getreide-, Oel- und Sägemühle an Christian Gottlob Helbig
Von 1774 bis 1776 Wiederaufbau nach einem Brand (unsichere Quelle) oder Neuaufbau am alten Standort (Schlussstein noch über dem Eingang).
Nach dem Besitzübergang an dem beim Militär dienenden Christian Friedrich Helbig verpachtet der die Mühle 1829 an Friedrich August Siegert.
Ab 1840 bis nachweislich zumindest 1848 ist mit Christiane Rosina Helbig(in) eine Frau Mühlenbesitzerin. In dieser Zeit wurde auch Baumwolle in der Herrenmühle versponnen.
Noch bis heute ist der Name Gränitz als Neukirchener "Herrenmüller" bekannt. Als Eigentümer ist Gränitz nach den bislang verfügbaren Quellen aber erst ab 1890 ausgewiesen.
Die Mühle wurde immer mit einem Wasserrad betrieben, das Gränitz ab 1917 durch die heute noch betriebsfähige Francis-Turbine ersetzte. Der Wasserzufluss erfolgte über einen Mühlgraben von der Würschnitz und dem Dorfbach, zuerst möglicherweise nur aus dem Dorfbach. Die Wasserturbine hatte bei Wasserstands abhängigen 320 bis 960 l/s Durchfluss eine übertragbare Leistung von 8 bis 28 PS, das sind 6 bis 21 kW
1921 kurzzeitig zusätzliche Nutzung der Dampfkraft
Ab 1936 wird Arno Franke Eigentümer, ab 1947 Sohn Rudi Franke
1938 Installation des zusätzlichen elektromotorischen Antriebs als Alternative oder Ergänzung zur Wasserkraft.
In den fünfziger und sechziger Jahren des 20.Jahrhunderts Erhaltungsarbeiten zum jetzigen äußerem Zustand des Mühlengebäudes.
Mehl wurde bis 1967 ausgemahlen, danach nur noch Weizen, Roggen und Gerste bis zur Schrotqualität vermahlen.
Mahlbetrieb bis 1991, danach nur noch Auftragsarbeiten. 2002 wurde der Betrieb der Herrenmühle eingestellt.
In der Herrenmühle können noch heute besichtigt werden:
Lastenaufzug, Elevatoren, Pneumatik, Rödler, Aspirateur, Reinigungskombination aus Trieur, Schälmaschine und Bürstmaschine, Walzenstühle, Sichter, Vertikaler und horizontaler Mehlmischer, Absackvorrichtungen, Durchgangskippwaagen, Quetsche, Griesputzmaschine, Vorratsbehälter, Sackausklopfmaschine, Lüfterschrank, Entstaubung, Mahlstuhl mit Steinkran, Schrotstuhl, Schrotmühle.
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